- Zapfenstreich
- Zạp|fen|streich 〈m. 1〉 Signal am Abend, bei dem die Soldaten in den Unterkünften, bes. in der Kaserne, sein müssen ● den \Zapfenstreich blasen; um 12 ist \Zapfenstreich 〈umg.〉 um 12 ist Schluss [urspr. Schlag auf den Zapfen, durch den das Fass geschlossen wurde, womit man gleichzeitig den Soldaten das Ende des Trinkgelages anzeigte]
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Zạp|fen|streich, der [eigtl. = Streich (Schlag) auf den Zapfen des Fasses als Zeichen dafür, dass der Ausschank beendet ist, dann: Begleitmusik dazu; vgl. ↑ Tattoo] (Militär):1. (früher) musikalisches Signal für das Ende der Ausgehzeit:den Z. blasen;☆ der Große Z. (1. Potpourri aus den Zapfenstreichen der verschiedenen Truppengattungen. 2. Konzert beim Militär, bei dem u. a. der Große Zapfenstreich gespielt wird).2. <o. Pl.> Ende der Ausgehzeit:um 24 Uhr ist Z.;kurz vor Z.;Ü in dem Internat ist um 10 Uhr Z. (ugs.; beginnt um 10 Uhr die Nachtruhe).* * *
Zapfenstreich,englisch Tattoo [tə'tuː], niederländisch Taptoe ['taptuː], französisch Retraite [rə'trɛːt], italienisch Ritirata, ursprünglich in den Lagern der Landsknechtsheere zur festgesetzten Stunde durch den Profos vorgenommener Schlag auf den Zapfen, mit dem der Ausschank beendet wurde, ab dem 17. Jahrhundert ein militärisches Signal, das bei den Fußtruppen mit Trommel, Horn oder Trompete, bei der Reiterei mit einer Fanfare gegeben wurde. Bei diesem Signal mussten alle Soldaten in ihren Unterkünften sein. Im Lauf des 17. Jahrhunderts entwickelte sich der Zapfenstreich zum kleinen Marsch, mit dem Spielleute durch das Lager zogen. Der deutsche Zapfenstreich entstand im frühen 19. Jahrhundert in Preußen. 1813 wurde auf Anordnung von Friedrich Wilhelm III. nach dem Vorbild des russischen Zapfenstreichs ein geistliches Lied (Gebet) angefügt. Bei der Bundeswehr hat sich das Wort Zapfenstreich auch im engeren Sinn als »befehlsmäßiges Ende des Ausganges« erhalten. - Der Große Zapfenstreich, erstmals von dem Musiker Wilhelm Friedrich Wieprecht (* 1802, ✝ 1872) 1838 zusammengestellt, umfasst heute: Locken zum Zapfenstreich, Zapfenstreich-Retraite (Zapfenstreich der Kavallerie), Zeichen zum Gebet, Gebet (üblich: »Ich bete an die Macht der Liebe« von D. S. Bortnjanskij), Abschlagen nach dem Gebet, Ruf nach dem Gebet, Nationalhymne. »Großer Zapfenstreich« ist auch Bezeichnung für ein Militärkonzert, bei dem dem Zapfenstreich eine »Serenade« vorangeht.* * *
Zạp|fen|streich, der [eigtl. = Streich (Schlag) auf den Zapfen des Fasses als Zeichen dafür, dass der Ausschank beendet ist, dann: Begleitmusik dazu; vgl. Tattoo] (Milit.): 1. (früher) musikalisches Signal für das Ende der Ausgehzeit: den Z. blasen; *der Große Z. (1. Potpourri aus den Zapfenstreichen der verschiedenen Truppengattungen. 2. Militärkonzert, bei dem u. a. der Große Zapfenstreich gespielt wird). 2. <o. Pl.> Ende der Ausgehzeit: um 24 Uhr ist Z.; kurz vor Z.; Ü in dem Internat ist um 10 Uhr Z. (ugs.; beginnt um 10 Uhr die Nachtruhe).
Universal-Lexikon. 2012.